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                                    FOKUS22Schulblatt Thurgau 1 | M%u00e4rz 2025bessern kann, damit es den Sch%u00fclerinnen und Sch%u00fclern besser geht. Entsprechend wichtig ist es, Menschen in den Schulen zu haben, die Kinder wirklich m%u00f6gen.Wie bewahren Sie sich die Freude am Unterrichten?Marolf: Seit 2011 unterrichte ich jedes Jahr eine 3. Sekundarklasse, und es ist immer wieder spannend, mit einer neuen Gruppe von Jugendlichen zu arbeiten. Sie bringen nicht nur unterschiedliche Voraussetzungen mit, sondern haben auch unterschiedliche Perspektiven. Ich arbeite sehr gerne mit jungen Menschen. Sie in ihrer Entwicklung unterst%u00fctzen zu k%u00f6nnen, h%u00e4lt mich und meinen Unterricht lebendig. Welche Reflexionsmethode nutzen Sie und Ihre Kolleginnen und Kollegen?Marolf: In den Lehrpersonenteams stimmen wir uns %u00fcber Erwartungen und Werte ab, besonders bei Projekten. Seit Jahren halten wir diese Gespr%u00e4che in Protokollen fest, um zu entscheiden, was wir beim n%u00e4chsten Mal anders machen sollten. In unseren Prozessen beziehen wir die Sch%u00fclerinnen und Sch%u00fcler oft ein. Neulich, bei einem musischen Projekt, haben die Jugendlichen ihre Noten bekommen und dann untereinander diskutiert, ob alle gleich gut waren oder jemand mehr geleistet hat. Es war spannend, mit ihnen dar%u00fcber zu sprechen. %u00a1Wann und wie reflektieren Sie?J%u00fcrg Marolf: F%u00fcr mich bedeutet Reflexion, mich mit den Sch%u00fclerinnen und Sch%u00fclern auseinanderzusetzen. Ich nehme mir oft Zeit, den Tag zu %u00fcberdenken: Wie war der Unterricht, habe ich meine Ziele erreicht? Ich mache mir Notizen %u00fcber die Jugendlichen, was der oder die einzelne gut gemacht hat oder noch zus%u00e4tzlich ben%u00f6tigt. Jede Klasse ist anders, und genau das macht die Reflexion anspruchsvoll.Hat sich die Reflexionsart ver%u00e4ndert?Marolf: F%u00fcr mich stand von Anfang an fest: Ich unterrichte nicht F%u00e4cher, sondern Sch%u00fclerinnen und Sch%u00fcler. Diese Grundhaltung hat sich in all den Jahren nie ge%u00e4ndert %u2013 genau so wenig wie meine Art der Unterrichtsreflexion. Wenn die Jugendlichen etwas nicht verstehen oder ein Projekt nicht gut ankommt, dann hinterfrage ich zuerst mich. Selbstreflexion ist f%u00fcr mich der Schl%u00fcssel f%u00fcr guten Unterricht. In der aktuellen Lehrerbildung haben Leistungsnachweise einen sehr hohen Stellenwert. Ich w%u00fcrde mir w%u00fcnschen, dass im Hinblick auf das Leben als Lehrperson die Kommunikation vermehrt im Zentrum steht, denn viele sind nicht auf Eltern vorbereitet, die sich nicht f%u00fcr die Entwicklung ihrer Kinder interessieren. Manchmal frage ich mich, ob die P%u00e4dagogischen Hochschulen tats%u00e4chlich jene Lehrpersonen ausbilden, die wir in der Praxis brauchen. Wenn man Menschen mag, ist einem ihr Wohl wichtig. Da macht man sich automatisch Gedanken, wie man die eigene Arbeit verIMPRESSUMschulblatt.tg.chSchulblatt des Kantons Thurgau65. Jahrgang ISSN 2235-1221Auflage: 5000 ExemplareHerausgeberDepartement f%u00fcr Erziehung und KulturRegierungsgeb%u00e4ude8510 FrauenfeldRedaktionMarilena Maiullari, Leitungmarilena.maiullari@tg.ch058 345 57 75Redaktionelle Mitarbeit (AV): Sandra Bachmann, Heinrich Christ,Daniela Fuchs, Yvonne Kesseli,Jasmin K%u00f6lmel, Annette SchmidtAdress%u00e4nderungen%u00dcber das Sekretariat Ihres Arbeitsortes abwickelnErscheinungsweiseM%u00e4rz, Juni, September und DezemberVertrieb/JahresabonnementeKanton Thurgau, B%u00fcromaterial-,Lehrmittel- und DrucksachenzentraleRiedstrasse 7, 8510 Frauenfeldpubli-box@tg.chTel. 058 345 53 73Das Thurgauer Schulblatt geht an die hiesigen Lehrerinnen und Lehrer, Schulleitungen, Schulbeh%u00f6rden, die PHTG und die Mitglieder des Grossen Rates; weiter geh%u00f6ren Privatabonnenten, Erziehungsdepartemente und die P%u00e4dagogischen Hochschulen unserer Nachbarn zu den Empf%u00e4ngern.Gestaltung und LayoutGut Werbung, 8280 Kreuzlingenwillkommen@gut-werbung.chTel. 071 678 80 00Druck und Inserate seit 1. M%u00e4rz 2024Bodan AG, Druckerei und VerlagZelgstrasse 1, 8280 Kreuzlingen, info@bodan-ag.chTel. 071 686 52 52TitelbildNadine Br%u00fctsch, Praktikantin der PMS Kreuzlingen, unterst%u00fctzt anhand der Becher-Methode ein Kind w%u00e4hrend einer Aufgabe. Foto: Ana Kontoulis Das Schulblatt hat seine %u00d6kobilanz verbessert: Die gesamte Herstellung des Schulblattes erfolgt mit Dienstleistern aus dem Kanton Thurgau. Die durchsichtige Schutzfolie ist rezykliert und erneut rezyklierbar. Sie kann in den Haushaltkehricht oder %u2013 noch besser %u2013 einer Kunststoffsammelstelle abgegeben werden.Drucksachemyclimate.org/01-25-674633%u00abJede Klasse ist anders, und genau das macht die Reflexion anspruchsvoll.%u00bb%u00abWenn man Menschen mag, ist einem ihr Wohl wichtig.%u00bb
                                
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