Page 5 - Demo
P. 5
5Mit Bechern und Steinen das Lernen sichtbar machenDie Primarschule Mammern nutzt seit rund sieben Jahren das Reflexionsmodell Luuise, um den Unterricht zu verbessern. Dabei erhalten die Lehrpersonen schnelle R%u00fcckmeldungenund die Kinder erkennen, wo sie Fortschritte machen.Text: Marion Loher, freischaffende Journalistin | Fotos: Ana KontoulisDieses Beispiel der Unterrichtsreflexion ist eine von mehreren Methoden, die an der Primarschule Mammern seit rund sieben Jahren angewendet werden. Sie basieren auf dem Reflexionsmodell Luuise, was die Abk%u00fcrzung f%u00fcr %u00abLehrpersonen unterrichten und untersuchen integriert, sichtbar und effektiv%u00bb ist. %u00abLuuise%u00bb unterst%u00fctzt Lehrpersonen, Dinge im schulischen Alltag aufzusp%u00fcren, die den Unterricht erschweren, und diese dann zusammen mit der Klasse anzupacken. %u00abIn erster Linie geht es darum, dass die Kinder nicht nur eine R%u00fcckmeldung von der Lehrperson bekommen, sondern auch selbst sehen und erkennen, wo sie Fortschritte machen oder eben auch nicht%u00bb, sagt Petra Kochem, die an der Schule Mammern die dritte und vierte Klasse unterrichtet. Die Primarlehrerin hat das Modell zusammen mit Kolleginnen und Kollegen an ihrer Schule eingef%u00fchrt. Vor rund zehn Jahren wurde das integrierte Schul- und Unterrichtsentwicklungskonzept an der P%u00e4dagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz unter Federf%u00fchrung von ie Mathe-Stunde der 3. und 4.-Kl%u00e4ssler neigt sich dem Ende entgegen. Die Lehrerin bittet alle Kinder zu ihr nach vorne. Gemeinsam bilden sie einen Kreis, und die Kinder d%u00fcrfen zwei Steine aus der Schachtel nehmen, welche die Lehrerin bereitgestellt hat. In der Mitte des Kreises liegt ein Bild, auf dem drei Symbole zu sehen sind: eine Feder, ein Gewichtstein und ein Elefant. %u00abWie schwer fandet ihr die Aufgaben?%u00bb, fragt die Lehrerin in die Runde und jedes Kind darf den Stein zu jenem Symbol legen, das am ehesten sein Empfinden spiegelt. Das Gleiche macht sie mit der Frage, wie den Kindern die Mathe-Stunde grunds%u00e4tzlich gefallen hat. Auch hier erleichtern Bilder den Kindern die Antwort. Anschliessend fragt die Lehrerin jedes Kind einzeln, was ihm besonders gefallen hat oder welche Herausforderungen es gab. %u00abMir hat die Stunde gut gefallen%u00bb, sagt ein M%u00e4dchen, %u00ababer die Aufgaben waren schon etwas schwierig.%u00bb Ein Bub bezeichnet die Stunde als %u00abeasy%u00bb, w%u00e4hrend ein anderes M%u00e4dchen die Mathe-Aufgaben als %u00abknifflig%u00bb, aber l%u00f6sbar beschreibt.D%u00abAusgangslage ist jeweils eine Knacknuss, also ein Problem, das besteht und gemeistert werden muss.%u00bbPetra Kochem, PrimarlehrerinDank der Becher-Methode herrscht w%u00e4hrend stillen Arbeiten wieder Ruhe %u2013 rot heisst; ich brauche Hilfe, gr%u00fcn heisst: alles in Ordnung.