Page 35 - Schulblatt Thurgau 06 2013
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LehrpLAn 21 AUSGABE 5 · ScHULBLATT DEZEMBER 2013




̀ jour
Einf̈hrung Thurgau






Mit dem Lehrplan 21 entsteht ein attraktiver Markt
Vielf̈ltige Stellungnahmen
Wo neue M̈rkte entstehen, sind schnell viele Anbieter zur Ende Oktober ist die viermonatige Vernehmlassungsfrist zum 
Stelle. So auch beim Lehrplan 21. Erst seit Ende Juni ̈ffent- LP21 im Kanton Thurgau zu Ende gegangen. Es sind 37 Stel- 

lich, werden den Schulen schon LP21-kompatible Kurse, lungnahmen eingetroffen. Zu dieser erfreulich hohen Beteili- 
Unterrichtsmaterialien, Weiterbildungen oder andere Instru- gung haben die drei grossen Bildungsverb̈nde VTGS, VSLTG 

mente in Aussicht gestellt. Serïse Entwicklungen, die das und Bildung Thurgau, kantonale ̈mter und Departemente, die 
Label «LP21-kompatibel» tragen wollen, brauchen Zeit. Es PHTG, die beiden Landeskirchen, Parteien des Grossen Rates, 

lohnt sich, solche Angebote kritisch zu pr̈fen und nach den verschiedene Wirtschaftsverb̈nde und weitere beigetragen. 
Referenzrahmen zu fragen!
Momentan wertet der Fachbereich Schulentwicklung im Amt f̈r 
Volksschule die umfangreichen Dokumente aus und bereitet die 

Anmeldungen zur Thementagung 2014
Kantonsantwort zuhanden des schweizerischen Projektes Lehr- 
Damit m̈glichst alle Schulgemeinden vom Angebot der The- plan 21 vor. Erste Stossrichtungen aus den 260 Seiten haben 

mentagung profitieren k̈nnen, wurde das Anmeldeverfahren sich bereits herauskristallisiert: So wird der Lehrplan 21 als 
erstmals zweitstufig gestaltet. Bis zum 15. November 2013 Ganzes begr̈sst. Auch dass es ein digitales Produkt ist, kommt 
war f̈r jede Schulgemeinde gem̈ss Verteilschl̈ssel eine An- an. In einzelnen Antworten wird der Anspruch an Lehrpersonen 

zahl Pl̈tze reserviert. Davon wurde rege Gebrauch gemacht: und Kinder als «zu hoch» bewertet und Verschlankung gefor- 
Fast zwei Drittel der den Schulgemeinden zur Verf̈gung ste- dert. Vielfach Erẅhnung findet auch, dass f̈r die Einf̈hrung 

henden Pl̈tze wurden so belegt. Bis zum 13. Dezember 2013 Zeit und Geld n̈tig sind. Hinweise, die die Einf̈hrungs- und 
sind die noch verf̈gbaren Pl̈tze frei zug̈nglich, wobei die Umsetzungsarbeiten im Kanton Thurgau betreffen, werden in 

Auswahl an Workshops naturgem̈ss stetig abnimmt.
einen Themenspeicher ̈berf̈hrt und dort nutzbar gemacht. Im 
Dezember wird der Regierungsrat ̈ber die Antwort des Kan- 
tons Thurgau an die Projektleitung der D-EDK befinden.
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Weiterbildung f̈r Schulleitungen

Die Schulleiterinnen und Schulleiter nehmen bei der Einf̈h- 
rung und Umsetzung des Lehrplans 21 eine zentrale Rolle ein. 

criblez, L., Gautschi, P., Hirt Monico, P. & Messner, H. Sie planen, initiieren, organisieren und f̈hren die notwendigen 
(2006). Lehrpl̈ne und Bildungsstandards. Was Entwicklungsschritte in ihrer Schule im Auftrag von Kanton und 
Scḧlerinnen und Scḧler lernen sollten. Bern: hep-Verlag.
Schulgemeinde durch. Folgende Zielsetzungen sind mit der Wei- 

terbildung zu erreichen: Die Schulleitungen kennen die Heraus- 
Fend, H. (2008). Schule gestalten. Systemsteuerung, forderungen in Bezug auf den kompetenzorientierten Unterricht 

Schulentwicklung und Unterrichtsqualiẗt. Wiesbaden: VS.
mit dem Lehrplan 21 im allgemeinen und exemplarisch in einzel- 
nen Fachbereichen. Sie k̈nnen die Einf̈hrung in ihrem Schul- 

K̈nzli, R., B̈hr, K., Fries, A.-V., Ghisla, G., Rosemund, M. haus planen und umsetzen. Dazu wenden sie Instrumente zur 
& Seliner-M̈ller, G. (1999). Lehrplanarbeit.
Prozessgestaltung an, beispielsweise Einscḧtzungsinstrumente 
̈ber den Nutzen von Lehrpl̈nen f̈r die Schule und bez̈glich des kompetenzorientierten Unterrichts ihrer Lehrper- 

ihre Entwicklung. Z̈rich: R̈egger.
sonen und Schule. Die Schulleitungen f̈hren und entwickeln ihr 
Personal kompetenzorientiert und reflektieren die Prozesse.

Scholl, D. (2009). Sind die traditionellen Lehrpl̈ne ̈ber- 
fl̈ssig? Zur lehrplantheoretischen Problematik von Das entwickelte Weiterbildungskonzept, welches bei den Ver- 

Bildungsstandards und Kernlehrpl̈nen. Wiesbaden: VS.
bandsvorsẗnden VSLTG und VTGS auf hohe Zustimmung 
gestossen ist, entḧlt Fach-, Umsetzungs- und Vernetzungsele- 
mente in den Jahren 2014 - 2016. N̈chstes Jahr wird neben 

dem obligatorischen Weiterbildungsmodul zum Lern- und Un- 
Aus dem Kernteam
terrichtsversẗndnis des LP21 ein zweiẗgiges Arbeitsseminar 

«Mit den Kindern zu arbeiten und auf deren Bed̈rf- im November einen Schwerpunkt zugunsten der (kooperativen) 
nisse einzugehen, macht jeden Schultag spannend und Umsetzungsplanung legen. Die diesem Schulblatt beiliegende 

lehrreich. Im Kernteam darf ich nun meine Erfahrung «Agenda 2014» und die Website schuletg.ch (> Einf̈hrung im 
und Sichtweise als Mittelstufenlehrperson einbringen. Kanton Thurgau) geben weitere Ausk̈nfte. Detailinformationen 
zur Weiterbildung erhalten die Schulgemeinden sp̈ter schriftlich 
Die Diskussionen ̈ber p̈dagogische und organisa- 
torische Fragen zur Einf̈hrung im Thurgau mit den zugestellt.

verschiedenen Fachpersonen ̈ffnen neue Horizonte.»

Erscheinungsweise/Inhalte: Auf den Lehrplan 21-Doppelseiten wird alle zwei Monate 
̈ber gesamtschweizerische und thurgauische Entwicklungen informiert. Die Leser erhalten Sabina Sẗckli,
Einblicke in die Arbeiten der Projektorganisation (v.a. des Kernteams), wissenswerte Hin- 
Mittelstufenlehrerin, Mitglied Kernteam
tergrundinformationen, Antworten auf die ḧufigsten Fragen (FAQ’s) und aktuelle Hinweise. 
Redaktion: Sandra Bachmann, AV, sandra.bachmann@tg.ch, 058 345 58 10




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