Page 42 - Schulblatt Thurgau 04 2014
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42 RUND UM DIE SCHULE Schulblatt Thurgau 4 • August 2014
eine energietechnisch anspruchsvolle Aufgabe ̈bernommen. Das
Projekt bietet den Lehrpersonen im Prinzip eine «pfannenfertige»
Anleitung und trotzdem die M̈glichkeit, eigene Schwerpunkte ein-
zubringen. Wir haben uns schon ̈berlegt, die Projektwoche sp̈ter
mit neuen Scḧlerinnen und Scḧlern wieder umzusetzen.
K̈nnen Sie einen nachhaltigen Lernerfolg bei den
Scḧlerinnen und Scḧlern feststellen?
FS: Ein Erfolg sind sicher die vielf̈ltigen Sparvorschl̈ge aller
Scḧlerabteilungen. Viele davon betreffen nicht nur das Schul-
haus, sondern k̈nnen auch im privaten Alltag umgesetzt werden.
Ich glaube, dass die Scḧlerinnen und Scḧler ihren eigenen En-
ergieverbrauch sehr viel kritischer oder bewusster unter die Lupe
nehmen, weil sie heute auch wissen, worauf sie achten k̈nnen.
Wie sieht die Zusammenarbeit mit der Schulbeḧrde
f̈r die Umsetzung von Massnahmen aus?
Die Herstellung eines Solarautos fordert handwerkliches Geschick.
Bild: Gaby Roost
FS: Die Schulbeḧrde ist mit der Durchf̈hrung der Projektwoche
schnell einverstanden gewesen. Die anf̈nglichen Bedenken,
dass grosse Investitionen zur Behebung von Energielecks n̈tig Sparvorschl̈ge zu formulieren. Oder die Mobilitycracks untersu-
ẅrden, konnten wir zerstreuen. Denn die Beḧrde entscheidet chen ihren eigenen Schulweg und f̈hren im Dorf eine Umfrage
grunds̈tzlich selber, welche Massnahme sie realisieren will. Jetzt zum Mobiliẗtsverhalten der Bev̈lkerung durch. Sie schlagen
hat sich die Beḧrde bereits mit den Sparvorschl̈gen auseinan- beispielsweise einen Hauslieferdienst vor, um das Verkehrsauf-
dergesetzt. Damit verschiedene Massnahmen im Verhaltensbe- kommen innerhalb von Erlen zu reduzieren. Die Verhaltensdetek-
reich wirklich einen Erfolg bringen, m̈chten sie diese zusammen tive haben auf Grund ihrer Untersuchungen Hinweisschilder mit
mit Lehrpersonen sowie Scḧlerinnen und Scḧlern ausẅhlen Energiespartipps f̈rs ganze Schulhaus und f̈r Privathaushalte
und so die Umsetzung im Schulalltag absichern. Eine Tempera- kreiert. Mit Messungen und Berechnungen konnten die Coolen
tursenkung in den Schulzimmern beispielsweise ist nur sinnvoll, Heizer unter anderem feststellen, dass bei der Heizung k̈rzere
wenn die Betroffenen hinter diesem Entscheid stehen.
Betriebszeiten und tiefere Temperaturen ein Sparpotenzial bie-
ten. Und die Sonnenexperten bescḧftigen sich mit dem Poten-
Wie ist ihr pers̈nliches Fazit?
zial und der Wirkung der Sonnenenergienutzung und bauen ein
FS: Ich bin naẗrlich froh, dass die Projektwoche f̈r alle erfolgreich Solarauto. Ausserdem haben alle Scḧlerinnen und Scḧler zu-
̈ber die B̈hne gegangen ist und kann die Umsetzung nur wei- sammen ein Kleinwasserkraftwerk, eine Holzschnitzelfeuerung
terempfehlen. Auch hinsichtlich der Einf̈hrung des Lehrplans 21 und eine Solarstromanlage besucht und dabei die Machbarkeit
scheint sie mir ein geeignetes Instrument, um das f̈cher̈bergrei- der Technik sowie das Engagement der Betreiber hautnah erlebt.
fende Thema der Nachhaltigen Entwicklung zu bearbeiten.
Welche Herausforderungen haben sich gestellt?
FS: Wir haben die Projektwoche mit Scḧlerinnen und Scḧlern
der 1. Sekundarklassen umgesetzt. Da sind die fachlichen An-
INFORMATIONEN
forderungen sicher an der oberen Grenze und bedingen mehr
Untersẗtzung und engere Begleitung als bei 2. oder 3. Kl̈sslern.
Projektwoche sChOOLhouse Company
Andererseits waren unsere Scḧlerinnen und Scḧler sehr moti-
Ẅhrend der Projektwoche sChOOLhouse Company sind viert. Das hat auch die Schlussauswertung ergeben. Sie ẅrden
die Scḧlerinnen und Scḧler als Energiedetektive im eige- das Projekt wieder machen. Eine weitere Herausforderung bil-
nen Schulhaus unterwegs. Sie suchen nach Energielecks dete die Zeitplanung. Die Scḧlerinnen und Scḧler brauchten
und erarbeiten mit Untersẗtzung von Lehrpersonen, Haus- den letzten Projekttag, um sich auf die Pr̈sentation ihrer Sparvor-
wart und Energiefachleuten Vorschl̈ge zum Energiespa- schl̈ge gut vorbereiten zu k̈nnen. Ihre ̈ffentliche Schlussveran-
ren. Ihre Energiesparmassnahmen pr̈sentieren sie in einer staltung war ein Erfolg. Sie sind sicher aufgetreten.
Schlussveranstaltung der ̈ffentlichkeit. Die Schulbeḧrde
ẅhlt einen der Sparvorschl̈ge aus, setzt sie um und be- Welche R̈ckmeldungen haben Sie aus dem Lehrerteam?
teiligt die Klasse am Gewinn durch die Energieeinsparung.
FS: Nach der anf̈nglichen Skepsis ist die heutige Beurteilung sehr
positiv. Jede Lehrperson ist f̈r eine Gruppe der Projektwoche ver-
Das Amt f̈r Volksschule und die Abteilung Energie des antwortlich gewesen und hat sich dank der Unterlagen ins eigene
Kantons Thurgau untersẗtzten die Projektwoche finanziell Thema einarbeiten und teilweise auch selber dazu lernen k̈nnen.
und organisatorisch. Daf̈r ist die Projektgruppe «Energie in Auch die Untersẗtzung durch den Energieberater wird als sehr ge-
Thurgauer Schulen» verantwortlich.
eignet beurteilt. Zudem scḧtzten die Lehrpersonen das grosse En-
gagement unseres Hauswarts. Er ist nicht nur f̈r die einf̈hrenden
Weitere Infos und Anmeldung
Rundg̈nge durchs Schulhaus verantwortlich gewesen, sondern
www.energieinschulen.ch
hat auch eine Abteilung, die der Coolen Heizer, betreut und damit