Page 41 - Schulblatt Thurgau 04 2014
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Schulblatt Thurgau 4 • August 2014 RUND UM DIE SCHULE 41








GESUNDHEIT & PR̈VENTION
NACHHALTIGE ENTWICKLUNG



«Zwischen Bangen Auf der Suche nach 



und Hoffen»
Energielecks





Der Dokumentarfilm von Annemarie Friedli Die Auseinandersetzung mit dem Thema «Nachhal- 

«Zwischen Bangen und Hoffen» gibt psychisch tige Entwicklung» am Beispiel eines Energieprojekts 

Erkrankten und ihren Angeḧrigen ein Gesicht an der Sekundarschule Erlen.

und eine Stimme.


AGaby Roost, Projektgruppe Energie in Thurgauer Schulen
D
uf eindr̈ckliche Art und Weise zeigt dieser Film, 

dass Stigmatisierung oft zu Angst, sozialem R̈ck- ie Energiewende als gesellschaftspolitische Aufgabe 
zug, Schuldgef̈hlen und Selbstvorẅrfen f̈hrt. und der Lehrplan 21 als p̈dagogische Herausfor-

Dies von Seiten der Patientinnen und Patienten, deren derung zeigen (mindestens) eine ̈bereinstimmung.
Angeḧrigen, aber auch der Arbeitgeber, welche oft ̈ber- Die nachhaltige Entwicklung gewinnt als f̈cher̈bergreifendes 
fordert sind. Gleichzeitig r̈ttelt er auf und l̈sst uns ̈ber Thema f̈r die Schule an Bedeutung. Sie fordert von heutigen 

Gesellschaftsnormen nachdenken. Im Film schaffen es die Scḧlerinnen und Scḧlern neue Alltags-Kompetenzen: eine wir- 
Protagonisten durch eine offene und einfache Art dem Publi- kungsvolle, intelligente und sparsame Nutzung der Ressourcen. 

kum nahezubringen, mit welchen Herausforderungen ein Wie die Generation der 1960er und 70er Jahre das Abfalltren- 
Mensch mit einer psychischen Erkrankung in unserer Ge- nen lernen musste, sollen sich Kinder und Jugendliche von heute 

sellschaft zu k̈mpfen hat.
den nachhaltigen Umgang mit den Lebensgrundlagen aneignen. 
Die Sekundarschule Erlen setzte sich vertieft mit dem Thema 
Der Regisseurin Annemarie Friedli ist ein Film gelungen, der auseinander und ẅhlte das ausserschulische Angebot der 

auf ber̈hrende Weise ̈ber ein Tabuthema aufkl̈rt und damit Projektwoche sChOOLhouse Company als Instrument. Frank 
gegen Stigmatisierungen angeht. Der Film spricht Angeḧ- Schellinger, Sekundarlehrer und Verantwortlicher f̈r die Projekt- 

rige und Betroffene an, er kann aber auch bei Fortbildungen organisation, spricht im Interview ̈ber die Erfahrungen.
von Fachpersonen oder ̈ffentlichen Veranstaltungen einge- 

setzt werden.
Welches ist die Motivation gewesen, die Projektwoche 
sChOOLhouse Company zu realisieren?
Frank Schellinger (FS): F̈r mich ist der sparsame Umgang mit 

Ressourcen pers̈nlich schon lange ein Thema. An meinem fr̈- 
INFORMATIONEN
heren Arbeitsort im Sekundarschulhaus Feldbach in Steckborn 

wirkte ich bereits an der sChOOLhouse Company mit. Das Projekt 
Kostenlose Bestellung
begeisterte mich und deshalb habe ich es als Vorschlag f̈r die 

F̈r Fortbildungen oder Veranstaltungen Umsetzung auch in Erlen eingebracht. In meinem Lehrerkollegium 
(z. B. einen Film-Lunch f̈r das Kollegium) besteht der Konsens, dass Energiesparen und der Einsatz erneu- 
stellt die Perspektive Thurgau den Film erbarer Energien wichtige Lernhinhalte sind. Gleichzeitig l̈st das 

kostenlos zur Verf̈gung.
Thema «Energie» gewisse Verunsicherung bei den Lehrpersonen 
Mail: b.neff@perspektive-tg.ch
bez̈glich des eigenen Wissenstands aus. Da ich das Konzept der 

Projektwoche mit der Untersẗtzung durch Energiefachleute sowie 
Die 40 Minuten lange DVD entḧlt ein die begleitenden Unterlagen aber kannte, konnte ich aus der eige- 

Begleitheft mit erg̈nzenden Informa- nen Erfahrung heraus argumentieren und das Team ̈berzeugen.
tionen und Adressen. Im Anhang zum 
Film findet sich ein Interview mit Prof. Wie erarbeiten sich die Scḧler/-innen das Thema?

Dr. Wulf R̈ssler.
FS: Die Scḧlerinnen und Scḧler setzen sich ̈ber eigenes Han- 
deln mit Aspekten der Projektwoche auseinander. Die Abteilung 

Herausgeberin des Films
der Strominspektoren beispielsweise macht selber Energiever- 
Familien- und Frauengesundheit brauchsmessungen bei Ger̈ten sowie Messungen zur Beleuch- 
FFG-Videoproduktion, Sarnen tungssẗrke der Lampen. Mit Hilfe der Arbeitsbl̈tter sowie der 

www.ffg-video.ch
Untersẗtzung der Lehrpersonen, des Hauswarts und des Ener- 
gieberaters sind sie in der Lage, Energielecks zu erkennen und





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