Page 11 - Schulblatt Thurgau 04 2014
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Schulblatt Thurgau 4 • August 2014 F O K U S 11
Hatswil-Hefenhofen, Amriswil Hemmerswil, Amriswil
4. Ein gutes Schulhausklima und ein gutes Schulhausteam
«Ich halte es f̈r ung̈nstig,
helfen ebenfalls beim Start ins neue Schuljahr. Ein gutes
Team habe ich, wenn ich Kolleginnen und Kollegen habe, mit wenn man sich entscheidet,
denen ein offener und kooperativer Austausch m̈glich ist,
den Kindern ganz unvorein-
bei denen ich nicht als Einzelk̈mpferin dastehe und unter-
sẗtzt werde, wenn ich Probleme mit einem schwierigen Kind
genommen und ohne
habe. Auch eine kompetente und pr̈sente Schulleitung ist
eine grosse Hilfe.
Vorwissen zu begegnen.»
Also: Ein guter Abschluss, eine gute Pause, eine gute Vorberei-
tung mit realistischen Zielen und eine gute Portion Idealismus.
Das ist n̈tig, denn ich halte diesen Weg f̈r sehr anspruchsvoll
und herausfordernd!
Pause und Neubeginn f̈r die Kinder
Einige Kinder freuen sich nach den Sommerferien auf das neue
Schuljahr, andere weniger. Ich glaube, es ist eine grosse Heraus- PORTR̈T
forderung f̈r alle Beteiligten, dass die urspr̈ngliche Freude am
Gabriela Wartenweiler studierte
Lernen den Kindern erhalten bleibt. Und hier sind wir wieder
bei der Verantwortung der Lehrpersonen. Auch f̈r die Kinder Psychologie und P̈dagogik an der
Universiẗt Z̈rich. Seit 1999 ist sie als
ist ein positiver, durch die Lehrperson initiierter Abschluss des
alten Schuljahres wichtig. Anschliessend geht es ans Aufr̈u- Schulpsychologin im Kanton Thurgau
ẗtig. Sie leitet den Fachbereich
men. Brauche ich die alten M̈ppchen und Geschichten noch? Schulpsychologie.
Schaffe ich diese Dinge gleich in den Estrich? Zuhause sollte
man zuerst den Thek ausr̈umen (nicht dass der alte Zn̈ni nach
f̈nf Wochen noch gefunden wird) und das Zeugnis am besten
gleich unterschreiben lassen. Dann weiss man: Das Schulzeug
ist wieder parat und man kann es unterdessen vergessen.
Jetzt d̈rfen die wohlverdienten Ferien genossen werden. In die-
ser Zeit sollte nicht noch Schulstoff vertieft werden. Eine Aus-
nahme ist das Lesen. Wenn ein Kind jeden Tag eine bestimmte
Zeit liest, um seine Lesekompetenzen zu verbessern, ist das
sicher in Ordnung. Es ist jedoch selten ratsam, Mathema-
tik vertiefen zu wollen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass
sich Schulstoff ḧufig auch ohne aktives Lernen ẅhrend der
Sommerferien festigt. Etwas, dass vor den Sommerferien viel-
leicht noch schwierig war, geht dann nach den Sommerferien
pl̈tzlich besser.»