Page 12 - Schulblatt Thurgau 04 2014
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Schulblatt Thurgau 4 • August 2014








THEMA
Unsere Pilotphase ist auf dreieinhalb Jahre ausgelegt; danach 
muss das Projekt erneut von der Schulbeḧrde und der Bev̈l- 

kerung bewilligt werden. Ein gelingender Start ḧngt von klaren 
Mein Handeln
Rahmenbedingungen ab. Ich finde diese wichtig und gut. Situatio- 
nen, die Kl̈rungsbedarf ben̈tigen, k̈nnen dank dieser schneller 

aufgeschl̈sselt werden. Die Rahmenbedingungen f̈r die SSA 
muss von Beginn weg wurden in der Jugendkommission ausgehandelt und konzeptuali- 

siert; immer, wenn wir ẅhrend dem Alltag im Tr̈ben fischen, 
transparent sein
konsultieren wir jeweils diese. Was ist meine Aufgabe? Wer ent- 

scheidet was? In der Schule haben wir ganz verschiedene Be- 
rufsversẗndnisse, wollen wir interdisziplin̈r zusammenarbeiten, 
brauchen wir Rahmenbedingungen. Beispielsweise bin ich in den 

Pausen pr̈sent, leiste aber vornehmlich Beziehungsarbeit und 
Ein gelingender Start ḧngt von den Rahmenbedin-
nicht Aufsichtspflichten. Sowas muss vorg̈ngig geregelt werden.

gungen ab, meint Celina von Moos, Schulische So- 
Ich erlebe viel Wohlwollen und Offenheit. Ich biete Einzelfallhilfe, 
zialarbeiterin in Erlen.
Gruppenarbeit, Klasseninterventionen sowie Moderation an und 
«
bin Ansprechperson vom Kindergarten bis zur Sek. Es war f̈r 
Protokolliert von Urs Zuppinger
mich sehr spannend, mich in die Materie reinzuknien, die Metho- 

dik meiner Arbeitsweise zu finden. Als Fachperson begleitete 
mich ẅhrend des ersten Jahres die erfahrene Kollegin Andrea 

Der Beginn hier in Erlen war f̈r mich auch ein Be- Schweizer aus Romanshorn; gleichzeitig nehme ich noch heute 
ginn als Schulische Sozialarbeiterin SSA. Zuvor war die Supervision Peter Vecchis von der Schulberatung gerne in 
ich in der Offenen Jugendarbeit in Romanshorn ẗtig.
Anspruch. Lehrpersonen d̈rfen einem Kind die Schulsozialarbeit 

Ebenfalls f̈r die Schule Erlen war es ein Neubeginn. Das schu- empfehlen oder es max. drei Mal dazu verpflichten. Ich bin f̈r sie 
lische System funktioniert seit Jahren gut; pl̈tzlich kommt ein am Montag und Donnerstag ganztags und zus̈tzlich am Mittwoch- 

neues Fachgebiet hinzu, das im urspr̈nglichen Gef̈ge Platz fin- und Freitagmorgen erreichbar. Naẗrlich kommen Kinder auch 
den muss. Dies ist nur m̈glich, wenn das System dazu bereit ist. aus pers̈nlichen Beweggr̈nden und Sorgen zu mir.

Eine Schulbeḧrde und die Schulleitung m̈ssen mitziehen und 
der Sozialarbeiterin den R̈cken sẗrken; ich geniesse eine breite Jetzt wird’s heikel
Untersẗtzung. Das Versẗndnis ist auch in der Jugendkom- F̈rs interdisziplin̈re Zusammenarbeiten braucht es einen Aus- 

mission «Koordinierte Jugendarbeit Erlen» vorhanden, welche tausch zwischen Lehrperson und mir – und doch bin ich auch an 
die Offene Jugendarbeit und die Schulsozialarbeit unter einem die Schweigepflicht gebunden. Was beobachte ich? Was tr̈gt 

gemeinsamen Dach f̈hrt. Ich musste nicht noch f̈r meine man mir zu? Was mache ich nun mit diesen Informationen? Ein 
Funktion und das Anliegen weibeln.
Kind braucht ̀ priori ein soziales Netz. Deshalb kann ich nicht






Weitsicht, M̈rstetten
































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