Page 38 - Schulblatt Thurgau Juni 2015
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34 VOLKSSCHULE Schulblatt Thurgau 3 • Juni 2015
SCHULPSYCHOLOGIE & SCHULBERATUNG
Mit Sicherheit Vertrauen schaffen
Das Schulische Kriseninterventionsteam Thurgau SKIT hat im Auftrag des DEK und des Herausgebers VTGS in Zusammenarbeit mit der Polizei und ande- ren Blaulichtorganisationen ein Sicherheitskonzept für Schulen erarbeitet.
Toni Peterhans, Leiter SKIT & Franziska Jeker, AV
Die Schule soll für alle Beteiligten ein Ort der Sicher- heit, Verlässlichkeit und des Vertrauens sein. Im Wissen darum, dass nicht jeder Notfall verhindert
werden kann und es keine hundertprozentige Sicherheit gibt, ist es dennoch äussert wichtig, dass sich Schulen mit dem Thema Sicherheit aktiv auseinander setzen. Denn eine notfall- und krisenbezogene Prävention ist möglich und sinnvoll. Genau hier setzt das Sicherheitskonzept an.
Das SKIT hat es im Auftrag des DEK und des VTGS zusammen mit Vertretern der Polizei und anderen Blaulichtorganisationen erstellt. Es ist ein Leitfaden zur Unterstützung der Schulen bei der Erarbeitung ihres eigenen Sicherheitskonzepts. Es ist so ausgelegt, dass die Schulen ihre spezifischen Bedürfnisse und Eigenheiten einbringen können und das von uns vorgelegte Si- cherheitskonzept entsprechend ergänzen und individualisieren sollen. Das Sicherheitskonzept beruht auf den drei Säulen Or- ganisation, Infrastruktur und Menschen und umfasst 10 Kapitel.
Sicherheitskonzept Schulen Thurgau Organisation Infrastruktur Menschen
In Organisation wird beschrieben, wie z.B. ein schuleigenes Krisenteam aufgebaut wird, wie ein Pflichtenheft für einen Si- cherheitsbeauftragten der Schule aussehen könnte usw. Der Bereich Infrastruktur beinhaltet u.a. Angaben zu baulichen Massnahmen wie Gebäudesicherheit oder gibt Hinweise auf die Zusammenarbeit mit Blaulichtorganisationen. Unter «Menschen»
Sicherheitskonzept Schulen Thurgau.
Bild: Daria Sutter
wird auf Themen wie Prävention, Schulung im Notfall oder Öf- fentlichkeitsarbeit eingegangen. Es liegen Dokumente, Vorlagen sowie Hinweise zu den verschiedenen Themen vor, die online abrufbar sind. Das Herzstück des Sicherheitskonzepts ist das Handbuch «Sicherheit». Darin werden verschiedene Gefahrensi- tuationen mit den dazu gehörenden wichtigen Handlungsschrit- ten beschriebenbeschrieben. Diese stellen in Krisensituationen ein adäquates Vorgehen dar. Sie werden in Gefährdungsgrad III-I unterteilt.
Unter Gefährdungsgrad III sind u.a. Informationen zu Themen wie «Tod in der Schule» oder «Andere Gefahren gegen Leib und Leben» zu finden. Die unter Gefährdungsgrad III beschriebenen Situationen stellen Ausganslagen von höchster Gefahr dar und sind verbindlich. Die Polizei ist sofort zu alarmieren. Sie über- nimmt die Leitung vor Ort. Gefährdungsgrad II enthält Angaben zu Themen wie Suiziddrohung oder körperliche Gewalt. Diese Notfälle liegen in der Verantwortung der Schule. Die Zusam- menarbeit mit der Polizei oder anderen Helfersystemen kann situativ erforderlich sein. Unter Gefährdungsgrad I werden Situa- tionen beschrieben, welche in unmittelbarer Verantwortung der Schule liegen wie Beschimpfung, Drohung und Tätlichkeit. Spe- zifische Themen der eigenen Schule können hier ergänzend und analog den Beispielen aus dem Handbuch durch die Schule sel- ber erarbeitet werden.


































































































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