Page 8 - Schulblatt Thurgau 02 2014
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8 F O K U S Schulblatt Thurgau 2 • April 2014
Auswertung Lehrpersonenbefragung
Abbildung 3: Selbstevaluationspraxis der Schulleitung
D: «Die Schulleitung ̈berpr̈ft die Zielerreichung von E: «Erkenntnisse aus der Ziel̈berpr̈fung fliessen in die
Projekten sorgf̈ltig.»
Planung n̈chster Projekte ein.»
Einscḧtzung der Qualiẗt: Einscḧtzung der Qualiẗt:
80%
80%
60% 60%
40%42%
40% 32% 34% 40% 25 % 32 % 37 % 41 %
20%
16%15%
20%
17% 15%
5% 4% 2%1% 2%0% 4% 5%
8% 5% 2%1% 1%0% 1
0%
6%
0%
0%
+++ ++ + - -- --- ?
+++ ++ + - -- --- ?
Einscḧtzung des Verbesserungsbedarfs: Einscḧtzung des Verbesserungsbedarfs:
75%
80% 73%
80%
60% 60%
60% 53%
40% 29%
40% 28%
16%
18% 16%
20%
9
%
7%
20%
8%
2% 1%
3% 1%
0%
+ - -- ?
0%
+ - -- ?
Weitere ausgewertete Bereiche dieser Befragungen lassen Schulleitungen. Trotzdem hat eines der Instrumente der internen
indes vermuten, dass sich die F̈hrung von Selbstevaluations- Evaluation zwar viel Potenzial aber nach wie vor einen schweren
prozessen durch die Schulleitung zu konsolidieren beginnen Stand: Die datengesẗtzte Selbstevaluation mittels systema-
(siehe Abbildung 3), beispielsweise die ̈berpr̈fung der Ziel- tischer Befragung von Scḧlerinnen, Scḧlern oder Eltern bzw.
erreichung von Projekten (D), die Verwertung der Erkenntnisse Erziehungsberechtigten.
daraus (E), sowie das Ableiten konkreter Massnahmen aus
Evaluationen (F). Die Zufriedenheit der Lehrpersonen mit die- Dies ist sicher kein Zufall. Auf Internetplattformen sind zwar
sen Prozessen steigt und der angegebene Verbesserungs- eine Vielzahl von quantitativen Befragungen f̈r Scḧlerinnen
bedarf ist im Vergleich mit fr̈heren Befragungen geringer. und Scḧler zug̈nglich. Diese orientieren sich in der Regel
Die Bewertungen auf der Sekundarstufe sind dabei positiver am Konsens guter Praxis, sind aber oft sehr umfangreich und
als diejenigen der Lehrpersonen der Primarstufe. Hier d̈rften passen nicht immer an die Gegebenheiten der Schulen vor Ort.
sich unter anderem die tendenziell gr̈sseren Schulen mit den Weiter stellt die Interpretation und Verwertung der Daten hohe
entsprechend ḧheren Leitungspensen der Schulleitungen Anspr̈che.
auswirken, was mehr zeitlichen Freiraum f̈r diese Prozesse
erm̈glicht.
Feedback geben und holen bedingt Vertrauen
Scḧlerinnen und Scḧler erhalten regelm̈ssig ein Feedback von
Die im Steuerungswissen aufbereiteten Daten aus Interviews Lehrpersonen. Diese beurteilen Arbeiten und bewerten Verhal-
mit Schulbeḧrden, Schulleitungen und Lehrpersonen sẗtzen ten wie auch Leistungen, in der Regel auf der Grundlage eines
die Ergebnisse der Vorbefragungen. Viele Schulleitungen en- guten Vertrauensverḧltnisses.
gagieren sich im Aufbau einer Schulf̈hrungskultur, in welcher
Prozesse zielgerichteter sowie sẗrker entlang von Reflexion und Umgekehrt nutzen die Lehrpersonen die Scḧlerinnen und
Evaluation gestaltet werden. Formen der internen Evaluation, Scḧler als Quelle von Feedbacks noch eher selten. Sie nehmen
Systematische Reflexionen oder periodische Standortbe- die Chance wenig wahr, die Aspekte der Schule und insbeson-
stimmungen beginnen sich zu etablieren. So beẅhrt es sich dere des Unterrichts auch mit den Augen der Kinder und Ju-
beispielsweise, die Abwicklung von regelm̈ssigen Anl̈ssen gendlichen zu sehen – mitunter einer der wirksamsten Faktoren
gemeinsam zu reflektieren und Erkenntnisse in Checklisten f̈r nachhaltigen Lernerfolg bei Kindern und Jugendlichen 2. Die
f̈r die erneute Durchf̈hrung zu integrieren, Ergebnisse von Auswertungen der Befragung einer umfangreichen Stichprobe
Arbeitsgruppen auszuwerten oder die Wirkung von Projekten von Scḧlerinnen und Scḧlern der Primar- und Sekundarstufe
zu erfassen. Lehrpersonen beginnen ihren eigenen Unterricht (4. bis 9. Klasse) zeigen auf, dass die Lehrpersonen in der
systematischer zu reflektieren, auch mittels Feedback aus Wahrnehmung der Kinder und Jugendlichen nicht sehr ḧufig
Hospitationen, Teamteaching sowie Unterrichtsbesuchen der
R̈ckmeldungen zum Unterricht einholen (siehe Abbildung 4, G),