Page 42 - Schulblatt Thurgau 02 2014
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38 VOLKSSCHULE Schulblatt Thurgau 2 • April 2014
SCHULPSYCHOLOGIE & SCHULBERATUNG
Gelungener Start in
die Sekundarschule
Um den Einstieg in eine neue Klasse zu erleichtern
und eine tragf̈hige Beziehung zu den Scḧlerinnen
und Scḧlern zu f̈rdern, nehmen 13 Lehrpersonen
aus sechs Schulgemeinden an DIALOG teil.
Bernadette Schenker, Peter Vecchi & Andrea Guidon,
Abteilung Schulpsychologie & Schulberatung, AV
Unmittelbarkeit spart Zeit und Nerven.
Bild: Peter Vecchi
M
it dem Eintritt in die Sekundarschule beginnt f̈r und Scḧlern. Konkret bedeutet dies, dass die Lehrperson zu
Scḧlerinnen und Scḧler ein v̈llig neuer Lebens- Beginn des ersten Sekundarschuljahres Dreiergespr̈che mit
abschnitt. Sie sind mit neuen F̈chern, mehr
Scḧlerinnen und Scḧlern durchf̈hrt, ẅhrend der Rest der
Pflichtlektionen und gestiegenen Leistungsanspr̈chen in einer Klasse still bescḧftigt wird. Das Gespr̈ch mit jedem einzelnen
neuen Klassengemeinschaft konfrontiert. Die Scḧlerinnen und Jugendlichen dauert ungef̈hr f̈nf Minuten. Im August 2013 be-
Scḧler freuen sich meist auf die neue Umgebung und Heraus- reitete sich eine Gruppe von Lehrpersonen mit der Untersẗtzung
forderungen. Gleichzeitig stellen sie sich insgeheim auch die von Fachleuten aus der Abteilung Schulpsychologie und Schul-
Frage, ob sie das Leistungsniveau schaffen, ob sie Anschluss beratung (SPB) in einem zweisẗndigen Treffen auf dieses spe-
finden bei den neuen Kolleginnen und Kollegen und ob der Kon- zielle Gespr̈chsformat vor. Zudem wurde die Pr̈sentation f̈r
takt zu den neuen Lehrpersonen gut sein wird. Das Beratungsan- den Elternabend erarbeitet, um die Eltern ̈ber die Ziele dieser
gebot DIALOG hat die Abteilung SPB nun erstmals umgesetzt.
Unterredungen zu informieren. Die zweite Sitzung im November
2013 diente dem Erfahrungsaustausch und der Weiterplanung
Wie untersẗtzt DIALOG?
der zweiten Runde der Dreiergespr̈che. Im April 2014 trifft sich
DIALOG besteht aus drei einfachen Elementen: Dreierge- die Gruppe ein letztes Mal f̈r die Nachbearbeitung.
spr̈che, ein Elternabend sowie Vor- und Nachbereitung in einer
Gruppe von Lehrpersonen. Das Herz von DIALOG bilden die sys- Siehe auch Bericht: Magazin Schulblatt 2, April 2013, S. 33
tematischen Gespr̈che der Lehrperson mit allen Scḧlerinnen
www.schulblatt.tg.ch > Magazin > April 2013
Was meinen Scḧlerinnen und Scḧler zu DIALOG?
Wie hoch war der Aufwand f̈r Sie als Lehrperson?
• Durch die Gespr̈che fand ich schnell Vertrauen zu meiner • Die Dreiergespr̈che fanden innerhalb des normalen Unter-
Klassenlehrerin. Falls ich einmal Probleme haben sollte, ẅrde richts statt. Sie bedeuteten also keinen zus̈tzlichen Aufwand.
ich es ihr schon erz̈hlen.
Den Elternabend mache ich jeweils sowieso. Dabei habe ich
• Ich finde es gut! Alles was wichtig ist, hat es im DIALOG gehabt. die Unterlagen der Abteilung Schulpsychologie und Schul-
Gut finde ich, dass der Lehrer uns gefragt hat, wie es uns geht; beratung verwendet. Die drei Treffen dauerten insgesamt nur
so hat man zum Beispiel herausgefunden, dass andere im Franz ca. sechs Stunden, verteilt ̈ber ein halbes Jahr.
auch M̈he haben oder wie andere zuhause lernen.
• Ich habe vermutlich Zeit und Nerven gespart. Es gelang mir
• Man merkt halt schnell, wie sich die andern f̈hlen und dass dank DIALOG rascher als sonst, eine vertrauensvolle Bezie-
man sich mit anderen austauschen kann. Das fand ich gut, weil hung zur Klasse aufzubauen. Dadurch habe ich fr̈her erkannt,
ich so mitbekommen habe, wie es den anderen geht und oft wenn es einer Scḧlerin oder einem Scḧler nicht gut ging,
bescḧftigt mich ja das gleiche Thema.
und ich konnte reagieren, bevor es eskalierte.
• Gut ist, dass ich nun weiss, dass ich mich mit Problemen an
Das Angebot Dialog wird im Schuljahr 2014/15 durchgef̈hrt.
den Lehrer wenden kann, beispielsweise wenn man in der
Gruppe nicht aufgenommen wird.
Kontakt
Peter Vecchi, Schulberater
• Es hat mir geholfen, dass der Lehrer gesagt hat, ich soll fragen,
wenn mir etwas nicht klar ist. Das mache ich jetzt auch.
peter.vecchi@tg.ch, Tel. 058 345 74 69