Page 48 - Schulblatt Thurgau 04 2014
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48 K U LT U R Schulblatt Thurgau 4 • August 2014























INFORMATIONEN


Einf̈hrung und Begleitunterlagen f̈r Lehrpersonen
Moor bei Gachnang/Niederwil-Egelsee: Fundort pr̈historischer Zeitzeugen von internationalem 
Die Ausstellung «Moore: Lebensraum und Weltkulturerbe» Rang und besonderer Lebensraum f̈r Pflanzen und Tiere. Bild: Amt f̈r Arcḧologie Thurgau
ist vom 23. November 2014 bis 22. M̈rz 2015 im Naturmu- 

seum und Museum f̈r Arcḧologie in Frauenfeld zu sehen. 
In Zusammenarbeit mit der WBK PHTG findet f̈r Lehr- NATURMUSEUM&MUSEUM F̈R ARCḦOLOGIE
personen ein doppelt gef̈hrter Einf̈hrungsabend in die 

Ausstellung statt.
Moore: Lebensraum 

Es stehen zwei Daten zur Auswahl
Dienstag, 25. und Mittwoch, 26. November 2014 
und Weltkulturerbe
jeweils von 17:15 bis 19:15 Uhr

Kursnummern: 14.21.604.1 und 14.21.604.2

www.phtg > Angebote der Museen
Das Museum f̈r Arcḧologie und das Naturmuseum 

Anmeldungen an die WBK bis 30. September 2014
Thurgau zeigen vom 23. November 2014 bis zum 
www.phtg.ch > Weiterbildung > Kurse
22. M̈rz 2015 eine facḧbergreifende Ausstellung 

Ausstellungsbesuche mit Schulklassen
zum vielf̈ltigen Lebensraum Moor. Dabei sind Holz- 
Von Dienstag bis Freitag von 8:00 bis 10:00 Uhr oder von 
funde aus der UNESCO Welterbesẗtte Gachnang/ 
10:00 bis 12:00 Uhr m̈glich. Der Eintritt ist frei. Auf Wunsch 
sind stufengerechte F̈hrungen m̈glich. Eine F̈hrung kos- Niederwil-Egelsee erstmals zu sehen sind.

tet CHF 80.–, das Ausstellungsdossier f̈r Lehrpersonen 
CHF 10.–.
Hannes Geisser, Naturmuseum und Urs Leuzinger, 
Museum f̈r Arcḧologie Thurgau

M


oore sind besondere Lebensr̈ume und werden von zahlreiche ihrer Bewohner verschwanden. Die Sonderausstellung 
vielen seltenen Tier- und Pflanzenarten bewohnt. In stellt diesen aussergeẅhnlichen Lebensraum vor: Was ist ein 

Mooren finden sich aber auch jahrtausendealte Zeu-
Moor und wie entsteht es? Wer lebt im Moor? Was erz̈hlen 
gen von Landschafts-, Siedlungs- und Kulturgeschichte. Die Kombi- uns Moore ̈ber vergangene Zeiten? Wie k̈nnen die restlichen 
nation von wertvollem Naturraum und unersetzlichem Archiv macht Moore erhalten werden?

Moore einzigartig. In der Ausstellung sind Biologie und Mensch- 
heitsgeschichte gleichermassen Thema und erlauben einen fach- Spannende Einblicke in die Vergangenheit

̈bergreifenden Blick auf diesen ganz besonderen Lebensraum.
Am 27. Juni 2011 wurde die pfynzeitliche Moorsiedlung Gach- 
nang/Niederwil-Egelsee zusammen mit 110 anderen Pfahlbau- 
Lebensraum f̈r Spezialisten
Fundstellen rund um die Alpen auf die UNESCO Welterbe-Liste 
In einem intakten Moor ist es stets nass und es herrscht Sauer- gesetzt. Die westlich von Frauenfeld liegende Siedlung wurde 
stoffmangel. Das f̈hrt dazu, dass Pflanzenteile nicht vollsẗndig 1862 beim Torfabbau entdeckt und zwischen 1962 und 1963 aus- 

abgebaut werden. ̈ber Jahrtausende entstehen so m̈chtige gegraben. Auf rund 2000 m2 lassen sich 25 bis 33 Hausstand- 
Torfschichten. Im Hochmoor herrschen extreme Bedingungen: orte aus mehreren Bauphasen zwischen 3714 und 3626 v. Chr. 

Ẅhrend Wasser im ̈berfluss vorhanden ist, fehlen Sauerstoff, nachweisen. Die Fundstelle lieferte ein reiches und sehr gut er- 
Mineralien und N̈hrstoffe weitgehend und der Boden ist sauer. haltenes Fundinventar, das besonders wegen der Holz-, Kupfer- 
In einem derart extremen Lebensraum k̈nnen nur speziell ange- 
und Textilfunde international Aufsehen erregte. Sie werden in der 
passte Pflanzen und Tiere ̈berleben. Durch Torfabbau und Ent- Ausstellung zum ersten Mal ̈ffentlich gezeigt und erlauben span- 
ẅsserung wurden in der Vergangenheit viele Moore zersẗrt und
nende Einblicke in das Leben unserer Vorfahren.





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