Page 18 - Schulblatt Thurgau 04 2014
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18 F O K U S Schulblatt Thurgau 4 • August 2014
Wiel, M̈llheim Hauptstrasse, T̈gerwilen
GESPR̈CH
Mein Neubeginn
Brigitte: Ich habe sehr viele Vorstellungen. Dieser Neubeginn
ist f̈r mich ein grosses Ereignis. Ich kann selbstsẗndig wirken,
werde anerkannt – nicht so wie nur als Praktikantin.
Jetzt darf ich –
Esther: Ich mach mir jetzt schon extrem viele Gedanken. Kann
gar nicht damit aufḧren. Oft beim Zugfahren ̈berlege ich: Was
wollen m̈chte ich
will ich? Welche Rituale? Welche Umweltthemen behandle ich?
Wie geht der Elternkontakt vonstatten? Eben hatte ich den
schon lange!
Schnuppernachmittag mit meiner zuk̈nftigen Klasse; jetzt
wird’s endlich konkreter.
Martina: Als Unterrichtsassistentin darf ich unter anderem Ein-
blick in den Kindergartenalltag erhalten. Ich werde jeweils zwei
Lektionen am Sẗck in einer Klasse sein. Das finde ich ideal,
Drei Absolventinnen der PHTG erz̈hlen dem
zumal ich anschliessend auf der Unterstufe unterrichten werde.
SCHULBLATT, wie sie sich den Beginn ihrer Berufs-
laufbahn vorstellen.
Braucht es Rituale f̈r einen Beginn?
Esther: Es braucht unbedingt Rituale; nicht im Sinne von Lita-
neien, Spr̈chli aufsagen und so. Es braucht gefestigte Abl̈ufe,
Protokolliert von Urs Zuppinger
damit die Kinder sicher werden: So l̈ufts bei uns jeden Tag,
jede Woche . Wir erhalten dadurch alle Sicherheit .
IBrigitte: Rituale werde ich bestimmt einf̈hren. Rituale sind
etwas Scḧnes. Dies erleichtert die Zusammenarbeit zwischen
dealismus pur! Engagement pur! Herzblut f̈r den Berufs- den Kindern und mir und das Versẗndnis; die Kinder merken
start! So beeindrucken drei Absolventinnen der PHTG kurz auch, wie ich funktioniere .
vor dem Einstieg. Ein Neubeginn auf verschiedenen Ebe-
nen steht bevor. Wir trafen uns noch vor den Sommerferien.
SCHULBLATT: Was erwartet ihr vom Neubeginn nach «Es braucht unbedingt
den Sommerferien?
Rituale; nicht im Sinne
Esther: Einen vollen Lohn! (lacht schallend) Ich bin jetzt dann nicht
mehr Studentin sondern Fachperson.
von Litaneien, Spr̈chli
Brigitte: Ich ziehe aus dem Thurgau nach Scḧnis SG und darf
dort mit einer Job-Sharing-Partnerin zusammenarbeiten. Ich er- aufsagen und so. Es braucht
lebte von Anfang an eine grosse Offenheit und Wertscḧtzung.
gefestigte Abl̈ufe, damit
Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Diese Stelle wollte ich
unbedingt, auch wenn ich anf̈nglich im Thurgau bleiben wollte. die Kinder sicher werden.»
Martina: Ich werde ein Jahr lang Erfahrungen an verschiedenen
Schulen sammeln. Zuerst werde ich als Unterrichtsassistentin Esther
ẗtig sein. Ich freue mich, verschiedene Stile kennenzulernen.