Page 34 - Schulblatt Thurgau 03 2014
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LEHRPLAN 21 AUSGABE 8 · SCHULBLATT JUNI 2014
Der Mindestanspruch heisst neu Grundanspruch. Die Setzung der Grundanspr̈che wird in allen Fachbereichen ̈berpr̈ft.
Der Lehrplan 21 wird
welche als ideologisch verstanden werden. Der detaillierte
und umfangreiche Auswertungsbericht ist auf der Lehrplan-
̈berarbeitet
website ̈ffentlich zug̈nglich (vgl. «Weiter in Text & Netz»).
Auftr̈ge zur ̈berarbeitung
Gesẗtzt auf den Auswertungsbericht ist die Plenarversamm-
Der Lehrplan 21 wurde in der Konsultation lung der Deutschschweizer Erziehungsdirektoren-Konferenz (D-
mehrheitlich positiv aufgenommen. Die Kritik- EDK) zur Schluss gekommen, dass sich keine grundlegenden
̈nderungen am Konzept des Lehrplans 21 aufdr̈ngen. Hinge-
punkte betreffen den Umfang, den Detaillierungs- gen sei er gr̈ndlich zu ̈berarbeiten. Eine Zusammenfassung
grad sowie die teilweise zu hohen Anforderungen.
der Auftr̈ge zur ̈berarbeitung mit den entsprechenden ̈ber-
legungen und Begr̈ndungen ist ebenfalls ̈ffentlich zug̈ng-
lich und kann auf der Projektwebsite nachgelesen werden (vgl.
Fachbereich Schulentwicklung
«Weiter in Text & Netz»). Im Folgenden werden die zentralen
DAuftr̈ge kurz skizziert.
ie Auswertung der Konsultation zeigt, dass der K̈rzung um 20 Prozent
Lehrplans 21 von der ̈berwiegenden Mehrheit der Der Lehrplan ist im Rahmen der ̈berarbeitung um 20 Prozent
Konsultationsteilnehmerinnen und -teilnehmern im
zu k̈rzen. Die R̈ckmeldungen bez̈glich Umfang und Detail-
Grundsatz positiv aufgenommen wird. Das Kernanliegen, f̈r lierungsgrad sind in den Fachbereichen unterschiedlich. Der
alle deutsch- und mehrsprachigen Kantone einen gemeinsamen Reduktionsauftrag wurde deshalb pro Fachbereich erteilt. Die
Lehrplan zu erarbeiten und mit diesem die Bildungsziele zu har- K̈rzungen sollen einerseits durch Weglassungen und anderer-
monisieren, findet breite Zustimmung. Ebenfalls mehrheitlich po- seits durch die Beseitigung von Doppelspurigkeiten erfolgen.
sitiv hervorgehoben werden die Ausrichtung an Kompetenzen, In einzelnen Fachbereichen soll der Kompetenzaufbau weniger
der Aufbau und die Struktur des Lehrplans (Einteilung in Zyklen kleinschrittig beschrieben und die Lehrpersonen so in ihrer Pro-
und Fachbereiche) sowie der Internetauftritt. Die Hauptkritik be- fessionaliẗt gesẗrkt werden.
trifft den Umfang und den Detaillierungsgrad sowie die Ḧhe
der Anforderungen und der Mindestanspr̈che. Vereinzelt wird Grundanspruch statt Mindestanspruch
die zu wenig klare Beschreibung der Lerninhalte beanstandet Der Mindestanspruch wird neu als Grundanspruch bezeichnet (vgl.
bzw. die ungen̈gende Sichtbarkeit des Wissens als Grundlage «Glossar»). Dieser ḧlt fest, ̈ber welche grundlegenden Kompe-
von Kompetenzen. Ebenfalls kritisiert wurden Formulierungen,
tenzen (Wissen und K̈nnen) die Scḧlerinnen und Scḧler bis

