Page 31 - Schulblatt Thurgau 03 2014
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Schulblatt Thurgau 3 • Juni 2014 VOLKSSCHULE 31








SCHULENTWICKLUNG



Evaluation des 



Projekts ICT in 


der Primarschule






Das Lernen mit dem Computer soll im Unterricht 

der Thurgauer Primarschule allẗgliches und selbst- INFORMATIONEN

versẗndliches Werkzeug sein. Dies ist das Ziel des 
Download Bericht
Projekts «ICT im Unterricht der Primarschule», das 
www.av.tg.ch > Themen/Dokumente > ICT Primarschule
im Jahr 2008 lanciert wurde.


Bettina Sutter, Fachexpertin Schulentwicklung, AV
Ein herzliches Dankescḧn geb̈hrt allen Schulen, die sich an 
der Befragung beteiligt haben! Der R̈cklauf betr̈gt hervorra- 
E
gende 80 Prozent. Somit kann die Interpretation und Weiter- 
arbeit auf sehr repr̈sentativen Aussagen aufbauen.
nde 2013 – mit dem Ende der Einf̈hrungsphase – 
wurde durch ein Forschungsteam der P̈dagogischen 

Hochschule Schwyz eine Evaluation durchgef̈hrt
mit dem Ziel, den Stand der ICT-Integration in Thurgauer Pri- 

marschulen zu ermitteln und auf diese Weise auch Hinweise gration weiter versẗrkt werden. Es werden nun Massnahmen 
zum Erfolg des Projektes zu gewinnen. Nun liegen die Ergeb- gepr̈ft, die das noch ḧufigere und vielseitige Arbeiten am 
nisse vor.
Computer f̈rdern.


Schriftlicht befragt wurden s̈mtliche 302 Klassenlehrpersonen Durchschnittlich stehen sechs Computer in denjenigen Thur- 

der 4. und 6. Klassen, eine Stichprobe von 1336 Scḧlerinnen gauer Primarschulzimmern, welche die Startphase des Projekts 
und Scḧlern aus diesen Klassen und alle 109 ICT-Verant- abgeschlossen haben. Die kantonalen Auflagen, die pro f̈nf 

wortlichen/iScouts der Thurgauer Primarschulen. Ausserdem Kinder ein Ger̈t verlangen, sind somit gut erf̈llt. F̈r eine in- 
wurden Interviews mit sechs ausgeẅhlten Schulleitungen tensivere Integration in den Unterricht ẅren aber mehr Ger̈te 
durchgef̈hrt.
ein entscheidender Faktor.


Erfreuliche Erkenntnisse
iScouts

Trotz oder vielleicht gerade wegen der Freiwilligkeit sind die iScouts geniessen eine hohe Anerkennung in ihren Teams. 
meisten Primarschulen (rund 85 Prozent) ins Projekt eingestie- Diese schulhausinternen ICT-Fachleute bieten in erster Linie 

gen. Insgesamt wird das Projekt positiv beurteilt. An Schulen, p̈dagogisch-didaktischen Support. Sie k̈mmern sich ausser- 
die bereits abgeschlossen haben, meinen 70 Prozent der be- dem oftmals um die interne Weiterbildung bez̈glich ICT und 
fragten Klassenlehrpersonen, dass sich durch das Projekt an sammeln Ideen f̈r den integrativen Unterricht, werden aber 

ihrer Schule einiges getan hat. ̈hnlich hoch ist die Quote der auch bei technischen Fragen konsultiert. Daf̈r werden sie sehr 
Lehrpersonen, die dem Projekt interessante finanzielle Anreize gescḧtzt und stellen einen unverzichtbarer Teil f̈r das Gelingen 

attestieren.
des Projekts dar.

Basisstandards, ICT-Integration und Ausr̈stung
Entwicklungsfelder

Die Basisstandards wurden von den meisten Scḧlerinnen und F̈r die Entwicklung einer k̈nftigen kantonalen Strategie zum 
Scḧlern erreicht. Damit verf̈gen sie ̈ber gute Anwendungs- Thema ICT und Schule sind gerade auch kritische Aussagen 

kompetenzen. Auch die Mehrheit der Lehrpersonen beschreibt von grosser Bedeutung. Insbesondere auf die Frage, wie die 
ihre ICT-Kompetenzen zumindest in den ḧufig eingesetzten verbindliche Verankerung im schulischen Alltag gelingen kann, 

Bereichen als gut oder sehr gut. Schulen, die das Projekt be- werden mit breiter Absẗtzung Antworten gesucht.
reits abgeschlossen haben oder die in der Umsetzungsphase 
sind, zeigen in vielen Bereichen ein ḧheres Niveau der ICT- Das Amt f̈r Volksschule ist daran, den Evaluationsbericht und 

Integration in den Unterricht als Schulen, die erst am Anfang die darin enthaltenen Schlussfolgerungen und Empfehlungen 
des Projektes stehen. Dies ist erfreulich, dennoch soll die Inte-
genau zu pr̈fen und Massnahmen abzuleiten.





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