Page 10 - Schulblatt Thurgau 03 2014
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10 F O K U S Schulblatt Thurgau 3 • Juni 2014
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enne, 4. Klasse
mina, 4. Klasse
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HINTERGRUND
LITERATUR
• Kohler, B. (2013). Was wissen wir ̈ber
Hausaufgaben in der Hausaufgaben? Ergebnisse der Forschung
und Konsequenzen f̈r die Praxis. In:
P̈dagogik, 3/2013, S. 6 bis 9.
Mediengesellschaft
• Grob, A. & Flammer, A. (1998). Alltag
und Belastungen von Scḧlerinnen und
Scḧlern. Umsetzungsbericht. (Hrsg.) Pro-
grammleitung NFP 33 in Zusammenarbeit
Wir gehen hier der Frage nach, inwiefern die Medi- mit der Schweizerischen Koordinationsstelle
f̈r Bildungsforschung (SKBF). Bern und
engesellschaft auch f̈r Hausaufgaben neue Heraus-
Aarau: Fasler Druck.
forderungen bringt und was heute zu beachten ist.
Carine Burkhardt Bossi & Prof. Dr. Thomas Merz,
P̈dagogische Hochschule Thurgau
H
ausaufgaben haben eine lange Tradition und geḧren bucht» sind, sodass noch ein Drittel effektive Freizeit zur Verf̈-
f̈r die meisten Lehrpersonen und Eltern sowie f̈r die gung steht. In einer L̈ngsschnittstudie von 1998 beklagten sich
Scḧlerinnen und Scḧler einfach zur Schule. Die Me-
ein Drittel aller Scḧler und Scḧlerinnen ̈ber die Menge der
dien pr̈gen in zunehmendem Masse unsern Alltag. Kinder und Hausaufgaben (vgl. Grob & Flammer, 1998).
Jugendliche besitzen und nutzen mehr und verschiedene Medien.
Insbesondere durch portable Smartphones mit Zugang zum In- Kl̈rung der Aufgabenteilung zwischen
ternet sind Medien immer sẗrker mitten im Alltag pr̈sent – und Schule und Erziehenden
damit auch auf Schulweg und bei Freizeitaktiviẗten. Computer- Immer wichtiger ist daher, Medienerziehung als gemeinsame
spiele, Videobeitr̈ge oder Social Media konfrontieren Kinder und Aufgabe von Schule und Elternhaus anzunehmen und gegen-
Jugendliche mit Sach- und Lebensfragen, die sie bescḧftigen ̈ber Eltern eine Rollenaufteilung vorzunehmen. Dabei kommt
und in die Schule mitbringen. Umgekehrt wirkt die Klassenge- die prim̈re Erziehungsaufgabe naẗrlich den Erziehenden zu.
meinschaft ̈ber die Schule hinaus, wenn sich Scḧlerinnen und Gerade weil Schulalltag oft in vielerlei Weise ̈ber die Medien in
Scḧler mittels Medien zu gemeinsamer Freizeit verabreden, mit- die Freizeit hineingetragen wird oder Medienalltag in die Schule,
einander Hausaufgaben diskutieren . oder im problematischen tr̈gt die Schule wesentlich Verantwortung dabei, Grundregeln
Fall auch Bel̈stigung, Feindseligkeiten bis hin zu Mobbing aus und Anlaufstellen zu kl̈ren. Wie verhalten wir uns beispiels-
dem Klassenalltag mit in die Medien einbringen. Wichtig, dass weise als Klasse bei Meinungsverschiedenheiten im Internet?
solche Fragen im Klassengespr̈ch Thema sein d̈rfen.
Was tun wir, wenn wir davon erfahren, dass einzelne Mitscḧ-
lerinnen und Mitscḧler bel̈stigt, ausgeschlossen werden?
Gem̈ss der Studie von Grob & Flammer (1998) verbringen D̈rfen Bilder aus dem Schulalltag, aus Klassenlagern und von
Schulkinder rund 25 Prozent der Gesamtzeit von 24 Stunden in Schulreisen auf Social Media gepostet werden? An wen k̈nnen
der Schule, 7 Prozent werden f̈r die Hausaufgaben eingesetzt wir uns wenden, wenn wir selbst bel̈stigt werden? Wichtig ist
und 35 Prozent f̈r den Schlaf. Das bedeutet, dass etwa zwei auch die Kl̈rung, wie Medien f̈r Hausaufgaben genutzt wer-
Drittel durch Pr̈senz, Aufgaben der Schule und Schlaf «ver-
den k̈nnen oder sollen. Es kann beispielsweise sehr sinnvoll