Page 49 - Schulblatt Thurgau 02 2014
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Schulblatt Thurgau 2 • April 2014 MITTELSCHULEN 45
ROMANSHORN
len. Da ist es doch naheliegend, auch die leidige Frage nach der
einzig wahren Religion ein f̈r alle Mal im TV-Studio zu kl̈ren.
Alle Religionen d̈rfen sich melden, jede Glaubensgemeinschaft
Theaterspektakel kann sich ẅhrend ihres Showacts dem Publikum vorstellen und
im besten Licht zeigen. Zum Schluss wird einer ausgeẅhlten
Zuschauerin die grosse Ehre zuteil, das Urteil dar̈ber f̈llen zu
«Auf der Suche nach d̈rfen, wer zur Super-Religion erkoren wird.
der Super-Religion»
Wer wird das Rennen machen? Das Christentum? Der Islam?
Das Judentum? Der Hinduismus? Ein exotischer Bewerber wie
die griechische G̈tterwelt oder am Ende gar Wotan & Co.?
Auch die moderne Naturwissenschaft m̈chte ein Ẅrtchen mit-
reden und schmuggelt sich insgeheim unter die Bewerbenden.
Am Samstag, 26. April 2014, f̈hren 120 Scḧle- Die Antwort, welche die junge, kluge Zuschauerin am Ende un-
rinnen und Scḧler an der Kantonsschule Romans- seres Sẗcks den versammelten, erwartungsvollen Kandidaten
gibt, kommt unerwartet und ̈berraschend, f̈r manche vielleicht
horn ein Theaterspektakel auf.
sogar ungelegen. Doch neu ist sie keineswegs. Sie f̈hrt gerade-
wegs zu einem Schl̈sseltext der Aufkl̈rung: zu G.E. Lessings
Simon Engeli, Schauspieler & Chantal Roth-Merz, Prorektorin
«Nathan der Weise».
Leichtf̈ssig und gewichtig
W
Das Theaterspektakel der Musischen Woche 2014 kommt zwar
̈hrend nur f̈nf Tagen stellen die Scḧlerinnen und leichtf̈ssig mit manchem Augenzwinkern daher, dennoch geht es
Scḧler der ersten Klassen der Fachmittelschule um ein gewichtiges Thema unserer Tage, um religïse Toleranz.
und der zweiten Klassen der gymnasialen Maturi- Ein friedliches Mit- oder zumindest Nebeneinander oder doch der
ẗtsschule in einer grossen gemeinsamen Anstrengung ein Zusammenprall der Kulturen? Ganz gleich, welche pers̈nliche Ein-
Theaterspektakel auf die Beine, das es in sich hat. Da wird in stellung wir dem Glauben gegen̈ber haben m̈gen, ob wir einer
verschiedenen Ateliers unter professioneller Anleitung gespielt, Religion, dem Agnostizismus oder dem Atheismus zuneigen –
gesungen, getanzt, gek̈mpft, geschrieben, gezeichnet, gen̈ht, die Frage nach einem Dialog der Kulturen betrifft uns letztlich
gebaut, gepostet, dokumentiert und musiziert. Und am Ende steht alle. Hans K̈ng, der Initiant des «Projekts Weltethos», hat es in
eine Show, welche die Vielfalt feiert. Humorvoll, farbig, bewegt. der Kurzformel ausgedr̈ckt: «Kein Friede zwischen den Nationen
F̈r die Hauptleitung zeichnen die beiden Schauspieler Simon ohne Friede zwischen den Religionen! Kein Friede zwischen den
Engeli und Andrea Noce Noseda sowie Bernhard Schiesser, Leh- Religionen ohne Dialog zwischen den Religionen! Kein Dialog zwi-
rer f̈r Bildnerisches Gestalten, verantwortlich. Die Drei wagen schen den Religionen ohne globale ethische Standards, ein Welt-
sich in diesem Jahr mit ihren Kolleginnen und Kollegen an ein he- ethos, getragen von religïsen und nicht-religïsen Menschen!»
rausforderndes Thema: «Auf der Suche nach der Super-Religion».
Zeitlos und aktuell
INFORMATIONEN
Ein und derselbe Mond spiegelt sich in allen Wassern. Alle Monde
im Wasser sind eins mit dem einen einzigen Mond. (Indisches Theaterspektakel an der Kanti Romanshorn
Sprichwort) F̈r alles scheint es heute eine Casting-Show zu Vorstellungen um 15:00 und 20:00 Uhr
geben: S̈ngerinnen, T̈nzer, Models, Landfrauen, Junggesellen – Anmeldung bis 22. April 2014, Tel. 058 345 58 58
es geḧrt sich, die «Besten» unter ihnen im Fernsehen zu ẅh-

