Page 52 - Schulblatt Thurgau Februar 2015
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Melanie Hunziker, melanie.hunziker@tg.ch
Zankapfel Thurgau
4. September 2015 bis 31. Januar 2016
Sonderausstellung zur bewegten Zeit des Spätmittelalters und der Verschweizerung des Thurgaus. Mit reichem Rahmenprogramm und Vermittlungsangeboten für Schulklassen.
Mittelalter-Erlebnistag, Schloss Frauenfeld
Sonntag, 6. September 2015
Die Burgherren kehren zurück und lassen die Besucherinnen und Besucher an ihrem Alltag teilnehmen und mitmachen.
historisches Handwerk haben auch ihren festen Platz. An Mittel- altermärkten, Gauklerspektakeln und Ritterturnieren finden aber auch im Publikum zahlreiche Mittelalterfans zusammen. Eine Gemeinschaft, die bunter nicht sein könnte: Dort treffen Leute in authentischen Gewändern des zwölften Jahrhunderts auf El- ben-Ohren-tragende Fantasy-Fans und extravagant gekleidete Gothics. All diese Menschen vereint eines: Die Sehnsucht nach der vergangenen Zeit. Wieso denn?
Im Mittelalter hatten die meisten Menschen doch ein viel schwereres Leben als wir heute? Antworten sind schnell bereit: «Damals war alles weniger kompliziert», «man war auf das We- sentliche konzentriert», «mich fasziniert das Handfeste, Hand- werkliche» oder «das Leben hatte weniger Tempo».
Ohne Mittelalter kein Heute
Vreni vom Zähringervolk reagiert anders auf die Frage nach dem Warum: «Vieles, was wir heute haben, nahm damals sei- nen Anfang; diesem möchte ich auf den Grund gehen.» Und sie hat Recht: Viele Institutionen, Gewohnheiten, Wirtschafts- oder Rechtsformen, die wir heute noch kennen, haben sich im Mittelalter entwickelt. Beispielsweise die Ehe, die Berufslehre oder der bargeldlose Zahlungsverkehr. Die Faszination besteht dabei im Erleben der ursprünglichen Formen unseres heutigen Lebens. Dieser Aspekt des Mittelalters weckt nicht nur bei den Frauenfelder Burgherren, sondern auch bei uns als Museum den Wunsch, das Wissen und die erstaunlichen Zusammenhänge zwischen damals und heute zu vertiefen. Es ist eine Kernauf- gabe des Museums, Vermittlung fürs Publikum und wissen- schaftliche Erkenntnis zusammenzubringen.
Jung und Alt übten sich mit Hingabe beim Waffenmeister am Mittelalter-Erlebnistag 2014.
Mittelalter für alle
Zwar scheint das Mittelalter fern genug, um eine Art künstliche Gegenwelt zu schaffen, in der wir dem Alltag entfliehen können. Dies ist nicht erst seit dem mittelalterlich inspirierten Fantasy-Epos Herr der Ringe der Fall, sondern geschah schon im 19. Jahrhun- dert. Sowohl in der Architektur jener Zeit als auch in der Litera- tur erkennen wir die Bestrebung, dem Mittelalter wieder Leben einzuhauchen. Ein historisches Museum kann den Wunsch des Publikums nach Gegenwelt und nach Wissen dazu erfüllen, indem es Gross und Klein Geschichte erleben lässt, am Objekt, am his- torischen Schauplatz, angeleitet von Spezialisten mit entspre- chender Ausbildung. Das Schloss Frauenfeld, wo das Historische Museum Thurgau mit seinen Mittelalter-Workshops, Anlässen und Führungen zuhause ist, bietet dafür die passende Plattform.
Bild: Historisches Museum Thurgau


































































































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