Page 32 - Schulblatt Thurgau Februar 2015
P. 32
À jour
Eckdaten der kantonalen Einführung zum Vormerken
Der Kanton Thurgau hat den Lehrplan 21 von der D-EDK im November 2014 erhalten und führt ihn ein. Die not- wendigen Anpassungen und kantonalen Bestimmungen werden in der ersten Hälfte 2016 einer Vernehmlassung unterzogen. Einblicke in den aktuellen Stand der Arbeiten des Kernteams konnte man im Workshop 21 an der The- mentagung nehmen.
Der neue Thurgauer Lehrplan soll – wie in den meisten Kantonen – per 1. August 2017 in Kraft gesetzt werden. Den definitiven Zeitpunkt legt der Regierungsrat im Som- mer 2015 mit dem Einführungskonzept fest und erteilt den Schulgemeinden am 19. August 2015 den Auftrag zur loka- len Umsetzung. Die Schulen haben vier Jahre Zeit, um sich mit dem neuen Instrument zur Planung, Vor- und Nachbe- reitung des Unterrichts auseinander zu setzen und es zu- nehmend sicher anzuwenden.
Während der kantonalen Einführung besuchen die Schul- leitungen am 1. April 2015 und die Lehrpersonen im Herbst 2016 ein obligatorisches Weiterbildungsmodul «Lern- und Unterrichtsverständnis» im Umfang von knapp einem Tag. Die übrigen Weiterbildungen während der vierjährigen Um- setzungsphase legen die Schulgemeinden nach Bedarf in eigener Kompetenz fest. Dabei kann von einem Richtwert von 20 Tagen Weiterbildung pro Lehrperson ausgegangen werden. Bei diesem schulinternen Prozess hin zum kompe- tenzorientierten Unterrichten mit dem Lehrplan 21 leisten die Multiplikatoren wichtige Unterstützung.
Die Einführung allfälliger neuer Lehrmittel, des kompetenz- orientierten Beurteilungskonzepts mit den entsprechenden Instrumenten und weiterer Produkte aus den vorbereiten- den Arbeiten erfolgt durch den Kanton.
Aus dem Kernteam
«Der Zyklus 1 umfasst zwei Jahre Kindergarten und zwei Jahre Unterstufe. Das heisst, dass die beiden Stufen in Zukunft eng zusammenarbeiten werden. Ich bin überzeugt, dass dies ein Mehrwert für unsere beiden Stufen sein wird. Damit dies gelingt, behalte ich die Schnittstelle im Auge und setze mich im Kern- team für optimale Rahmenbedingungen ein.»
Tanja Kroha
Kindergärtnerin in Weinfelden, Mitglied Kernteam
Erscheinungsweise/Inhalte: Auf den Lehrplan 21-Doppelseiten wird alle zwei Monate oder nach Bedarf über gesamtschweizerische und thurgauische Entwicklungen informiert. Die Leser erhalten Einblicke in die Arbeiten der Projektorganisation (v.a. des Kernteams), wissenswerte Hintergrundinformationen, Antworten auf die häufigsten Fragen und aktuelle Hinweise. Redaktion: Sandra Bachmann, AV, sandra.bachmann@tg.ch, 058 345 58 10
LEHRPLAN 21 AUSGABE 11 · SCHULBLATT FEBRUAR 2015
Einführung Thurgau
Thementagung 2015
Kompetenzen sichtbar machen: Aufgabenkultur
An der Tagung vom 7. Januar 2015 in Berg befassten sich gut 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit der Qualität von Aufgaben. Guten Lernaufgaben kommt in einem kompetenzorientierten Unterricht eine Schlüs- selrolle zu, da sie das Lernen bzw. die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler sichtbar machen.
«Inhaltlich reizvolle, zündende und methodisch durchdachte Aufgaben und Lernaufträge sind ein zentrales Element des kompetenzorientierten Unterrichts. Sie sind Quellen der Mo- tivation und Ausgangspunkte für Schülerinnen und Schüler, sich auf neue Themen und neue Kompetenzen einzulassen», betonte Walter Berger, Chef des Amts für Volksschule, in sei- nem Grusswort.
Es folgte ein Tandemreferat von Prof. Dr. Esther Brunner und Prof. Marco Bachmann, Dozierende der Pädagogischen Hochschule Thurgau. «Gute Aufgabenstellungen», so die Re- ferenten, können ihre Wirkung entfalten, «wenn die Schüle- rinnen und Schüler Gelegenheit bekommen, sich vertieft und längerfristig damit zu beschäftigen und wenn sie dabei von der Lehrperson fachlich unterstützt und ihre Lösungsansätze in der Klasse aufgegriffen werden».
Anschliessend an das «informative» und «interessante» Re- ferat – dies die meist genannten Adjektive in den Rückmel- dungen – stand den Teilnehmenden eine breite Palette von 21 Workshops zur Auswahl, aus denen sie zwei Angebote besuchen und das Thema vertiefen konnten.
Den «Schluss.Takt» zur Tagung setzte der Kinderchor der Volkschulgemeinde Berg-Birwinken unter der Leitung von Monika Ehrismann. Mit eigens zu diesem Anlass geschrie- benen Liedern und Dialogen begeisterten sie die Anwe- senden. So fragten sie mit einem Augenzwinkern, was denn eigentlich der Lehrplan 21 sei: «Das mues irgendwie ums Lehre goh. Also um d’Lehrer.» «Du meinsch, bimene Lehrplan mönd d’Lehrer lerne s’Lehre plane?» «Puuuuh! Kei Ahnig! I weiss nu: Ohni üs Schüeler gäb’s kei Schuel. Es cha also ei- gentlich nu um üs goh!».
Download Unterlagen und Impressionen zur Tagung
www.schuletg.ch/thementagung_2015
Die Fertigstellung der filmischen Dokumentation nimmt noch etwas Zeit in Anspruch. Zudem haben mehr als die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Online-Befra- gung teilgenommen und wertvolle Hinweise gegeben. Alle Tagungsteilnehmer werden angeschrieben, sobald der Film und die Tagungsauswertung vorliegen.