Page 40 - Schulblatt Thurgau 03 2014
P. 40
36 MITTELSCHULEN Schulblatt Thurgau 3 • Juni 2014
FRAUENFELD
Hausaufgaben
sind notwendig
efanie, 4. Klasse
Ẅhrend sich die Kinder beim Schuleintritt in die St
Primarschule freuen, bis sie endlich Hausaufgaben
erhalten, sind diese bis zum ̈bertritt ins Gymna-
sium l̈ngst schulischer Alltag der Scḧlerinnen und
Scḧler geworden.
die Scḧlerinnen und Scḧler die M̈glichkeit, im Rahmen der
Hausaufgaben ihren pers̈nlichen Zugang zum Lerngegenstand
Beat Br̈llmann, Prorektor Kantonsschule Frauenfeld
zu finden, ihre individuellen Wissensstrukturen aufzubauen oder
zu festigen. Anhand der Hausaufgaben kann erfahren werden,
H
ob ein Versẗndnis der Lerninhalte erfolgt ist. Zu den Zielen des
ausaufgaben geḧren also einfach dazu, sie werden Gymnasiums geḧrt unter anderem, die Scḧlerinnen und Scḧ-
oft als mehr oder weniger l̈stige Pflicht anerkannt, ler in den ̈berfachlichen Kompetenzen zu f̈rdern. Dazu geḧrt
und ̈ber deren Sinn wird nicht weiter reflektiert. Aus
das selbstsẗndige Lernen, welches anhand mindestens zweier
lernpsychologischer Sicht betrachtet sind ̈berlegt eingesetzte Aspekte trainiert werden kann. Beim L̈sen der Hausaufgaben
Hausaufgaben jedoch ein sinnvolles Mittel, um das Versẗndnis erkennen die Scḧlerinnen und Scḧler, in welchen Themen und
der Lerninhalte zu f̈rdern.
Stoffgebieten sie ̈bungsbedarf haben. Zus̈tzlich lernen sie,
ihre Hausaufgaben zu planen und in ihr pers̈nliches Zeitma-
Lernpsychologische ̈berlegungen
nagement einzubauen.
Wollte man die Abschaffung von Hausaufgaben am Gymna-
sium thematisieren, so ẅrden sich nicht nur Lehrpersonen Belastung durch Hausaufgaben
dagegen aussprechen, denn zu wichtig sind sie f̈r die Lern- Die Besonderheit am Gymnasium besteht darin, dass es sehr
prozesse der Jugendlichen. Unsere Scḧlerinnen und Scḧler schwierig ist, die Hausaufgaben und die sich daraus ergebenden
konstruieren ẗglich Wissen, setzen sich mit Problemen ausei- Belastungen zu koordinieren. Die Gymnasiastinnen und Gym-
nander, initiieren kreative Prozesse. Diese Vorg̈nge sind sehr nasiasten ohne Freifachbelegung werden ẅchentlich ẅhrend
individuell, sowohl in Bezug auf Aufnahme und Verarbeitung als rund 35 Lektionen von 12-14 Lehrpersonen unterrichtet. In vielen
auch in Bezug auf das Tempo und die pers̈nliche allgemeine F̈chern werden, wie oben erl̈utert, regelm̈ssig Hausaufgaben
und aktuelle Leistungsf̈higkeit. Ẅhrend die Lerninhalte im Un- erteilt. Dazu kommen Auftr̈ge, die der Vorbereitung auf eine Lek-
terricht im Kollektiv oder in Gruppen erschlossen werden, haben
tion dienen, z.B. Leseauftr̈ge. Zwar sollten die Hausaufgaben im
Samira, 4. Klasse
ro, 4. Klasse
Leand