Page 5 - Schulblatt Thurgau Juni 2015
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Schulblatt Thurgau 3 • Juni 2015 F O K U S 5
Cäcilia Elmer
Fachlehrerin Englisch, Schulhaus Huben, Frauenfeld, 3. bis 6. Klasse.
«Es sind ja oft dieselben, die stolpern – die will ich nicht entmutigen.»
Andrea Kern
Fachlehrerin Englisch in Matzingen, 3. bis 6. Klasse, zudem in Berg Englisch für Dreijährige bis Kindergarten.
«Mir ist es wichtig,
dass die Fortschritte von Unit zu Unit positiv bemerkbar bleiben.»
Der Lehrplan Englisch EDK Ost verlangt, dass Kinder in dem Alter korrekt abschreiben. Darauf poche ich bei meinen Schüle- rinnen und Schülern und bin erstaunt, wie viel durch korrektes Kopieren hängen bleibt. Wichtig ist mir, dass die Kinder erst ein Wort verstehen, richtig aussprechen und im richtigen Zusam- menhang verwenden können. Wenn wir zweisprachige Listen von Wörtern verteilen und verlangen, dass die auswendig ge- lernt und von Anfang an korrekt geschrieben werden sollten, setzen wir zu sehr auf die visuelle Wahrnehmung der Sprache. Das Auditive ist aber gerade in dem Alter besonders wichtig.
CE: Ich berücksichtige die verschiedenen Lernfähigkeiten der Schüler. Von guten verlange ich mitunter, dass sie eine bestimmte Anzahl Wörter richtig schreiben lernen.
LW: Warum reden wir vom Schreiben? Ich möchte, dass meine Schülerinnen und Schüler irgendwo hingehen und sich da ver- ständigen können. Entscheidend für unseren Unterricht ist doch: Wie beurteile ich im mündlichen Unterricht einen Kurzvortrag?
SP: Wie geben wir denn auf der Primarstufe im Mündlichen ein Feedback? Wie bewertet ihr?
AK: Ich schaffe mit Punkten, halte mich an die Vorgaben des Lehrmittels. Das Kind erhält ein schriftliches Feedback ohne Note. Es käme mir nicht in den Sinn, für eine mündliche Prüfung eine Note zu setzen.
CE: Ich filme die Schülerinnen und Schüler bei kleinen Vorträ- gen. Mein Feedback geschieht beim Betrachten der Videos. Das Kind hört sich selbst und erkennt selbst Ungereimtheiten. Die Klasse erhält eine Liste mit Kriterien und bewertet die Art des Vortrages einzig mit Smileys.
AK: Vorträge filme ich auch mal. Wir nehmen uns Zeit für die Selbstreflexion. Die richtige Aussprache wird wie von selbst in der Papageien-Methode von allen wiedergegeben. Es ist reine Selbstkorrektur. Mein Dazutun fällt schon mal weg...Schluss- endlich kann sich einer dies (z. B. Aussprache, Klang) viel besser merken. Das nenne ich Lernfortschritt.
LW: Ich unterscheide, was ich überhaupt benote. Wie regelmäs- sig mache ich eine Prüfung? Was korrigiere ich und was nicht? Zur summativen Beurteilung halte ich mich an die Lernkontrol- len zu «Young World» für monologisches und interaktives Spre- chen und an die Empfehlungen der Autorin. Damit habe ich gute Erfahrung gemacht: Bringt jemand seine Message rüber? Zwei Punkte. Kann er das Vokabular der Unit adäquat anwenden? Zwei Punkte. Für Grammatik und flüssige Redensweise gibt’s je einen Punkt. So bekommt kommunikative Kompetenz mehr Gewicht.
AK: Ich passe die Notenskala an. Engländer selber machen grammatikalisch ja noch und noch Fehler ...! Aussprache kommt vor Grammatik. Versteht dich ein Neuseeländer? Ich bin sehr erpicht auf die korrekte Aussprache. Die Kinder müssen sich anstrengen, etwas richtig zu betonen.


































































































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