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FOKUS20Schulblatt Thurgau 3 | September 2025Wie entlasten Sie als P%u00e4dagogischer ICT-Support Lehrpersonen?Das ist unterschiedlich. Bei gr%u00f6sseren Klassenprojekten zum Beispiel beginne ich mit dem Austausch %u00fcber ihre Vorstellungen, dann vereinbaren wir Fixpunkte und planen gemeinsam die Lektionen. Ist die Planung abgeschlossen, helfe ich bei der Umsetzung. Das kann ein gemeinsamer Testlauf sein oder ich unterst%u00fctze direkt im Unterricht. Nat%u00fcrlich sind nicht alle meine Eins%u00e4tze so umfassend. Manchmal kann ich eine Lehrperson auch einfach entlasten, in dem ich beispielsweise bei einer Einf%u00fchrung dabei bin oder eine fertige Unterrichtseinheit weiterleite. Mir ist es wichtig, die Lehrpersonen jeweils so zu bef%u00e4higen, dass sie %u00e4hnliche Abl%u00e4ufe k%u00fcnftig auch selbstst%u00e4ndig durchf%u00fchren k%u00f6nnen und dabei an Sicherheit gewinnen.Wie wichtig ist Ihre Rolle f%u00fcr die Schule?Die Anforderungen an die Schule haben sich durch die digitale Transformation in den letzten Jahren stark gewandelt %u2013 das zeigt sich auch in der Richtlinie Schule und Digitalit%u00e4t des DEK. Neu ausgebildete Lehrpersonen bringen ein Grundwissen im Umgang mit digitalen Werkzeugen sowie der Umsetzung des Modullehrplans Medien und Informatik mit. F%u00fcr sie %u00fcbernehme ich als PICTS die Aufgabe, bei aktuellen Entwicklungen %u2013 etwa im Bereich KI %u2013 am Ball zu bleiben und relevante Inhalte, Fachwissen und Umsetzungsideen weiterzugeben. F%u00fcr die Lehrpersonen, die sich w%u00e4hrend ihrer Ausbildung noch nicht mit digitalen Werkzeugen auseinandersetzen konnten, beinhaltet meine Arbeit, sie beim Aufbau ihrer Grundlagen zu unterst%u00fctzen, H%u00fcrden abzubauen und als helfende Hand im Schulalltag pr%u00e4sent zu sein. Dabei achte ich darauf, technologische Grundlagen, gesellschaftlich-ethische Fragen und praxisbezogene Anwendungen gleichermassen zu ber%u00fccksichtigen.Wie sieht ein typischer PICTS-Arbeitstag bei Ihnen aus?Das Sch%u00f6ne und zugleich Herausfordernde an meiner Arbeit als PICTS ist die Unregelm%u00e4ssigkeit. In dem Zeitfenster, das ich daf%u00fcr habe, bin ich oft in den Schulzimmern unterwegs und unterst%u00fctze Lehrpersonen direkt im Unterricht. Daneben lese ich mich in neue Themen ein, plane Inputs f%u00fcr den Konvent, erstelle Erkl%u00e4rvideos, unterst%u00fctze fachlich bei der Ausarbeitung von Unterrichtseinheiten oder entwickle Weiterbildungen f%u00fcr mein Team. Kein Tag gleicht dem anderen %u2013 genau das macht die Arbeit so spannend.Welche Ressourcen sind bei Ihnen im p%u00e4dagogischen und technischen ICT-Support vorhanden?Unsere Primarschulgemeinde umfasst drei Schulh%u00e4user und f%u00fcnf Kinderg%u00e4rten. Insgesamt arbeiten rund 175 Lehrpersonen bei uns, und wir unterrichten knapp 1000 Kinder. Entsprechend breit ist auch der Support aufgestellt: In jedem Schulhaus gibt es je eine Lehrperson f%u00fcr den technischen (TICTS) und eine f%u00fcr den p%u00e4dagogischen ICT-Support (PICTS). Beide sind mit je drei bis vier Wochenlektionen angestellt, je nach Schulhausgr%u00f6sse. Diese Trennung hat sich bew%u00e4hrt, da der technische Support sonst oft zulasten des p%u00e4dagogischen dominiert. Beide Bereiche werden von einer Leitungsfunktion koordiniert.Zwischen Kabelsalat und KI: Da sein, wenn%u2019s z%u00e4hlt!Die Digitalisierung ist kein Selbstl%u00e4ufer. Marcel Knobel war fr%u00fcher Lehrer und entlastet heute als P%u00e4dagogischer ICT-Support (PICTS)Lehrpersonen in Weinfelden. Er berichtet %u00fcber seinen Berufsalltag und wie er dabei selbst st%u00e4ndig lernt.Intervie Marilena MaiullariZur PersonMarcel Knobel arbeitet seit zehn Jahren an der Primarschule Weinfelden, davon sechs Jahre als PICTS. Im letzten Sommer hat er die neugeschaffene Stelle als Leiter PICTS angenommen. Die Basis daf%u00fcr legte ein Grundlagenmodul als Medienmentor an der PHSG, %u00e4hnlich wie es auch an der PHTG m%u00f6glich ist. Daneben studiert er seit 2021 berufsbegleitend Fachdidaktik Medien und Informatik an der PHSZ.

