Page 41 - Schulblatt Thurgau Februar 2015
P. 41
GESUNDHEIT & PRÄVENTION
Die Rolle von Körper-Idealen
Wir wirken Körper-Ideale auf unsere Jugend? Der Schönheit wird gern per Photoshop nachgeholfen. Ein gesunder Körper sieht anders aus als das, was die Medien vorgaukeln. Erobern wir ihn zurück!
Chiara Testera Borrelli, Gesundheitsförderung Schweiz
Als echte Frau wäre sie nicht überlebensfähig mit ihrer Wespentaille, den endlos langen Beinen und dünnen Armen. Trotzdem ist Barbie für Mädchen ein Vorbild. Das soll sich nun ändern. Neu gibt es nämlich eine realistischere Barbie: Die Lammily kann man nicht nur mit neuen Kleidern aus- statten, sondern auch mit Sommersprossen und Pickeln.
Jugendliche mögen ihren Körper nicht
Die Ergebnisse der letzten HBSC-Studie der Weltgesundheits- organisation zeigen für die Schweiz: 41 Prozent der 15-jährigen Mädchen und 22 Prozent der gleichaltrigen Jungs finden sich zu dick. Jedes fünfte Mädchen zwischen 13 und 15 Jahren hat schon eine Diät ausprobiert. Bei den Jungs geht es um sportliche Leistung und Muskeln. Auch im Thurgau ist ein hoher Anteil der Jugendlichen mit ihrem Körpergewicht nicht zufrieden. Die Grafik aus der HBSC-Studie (nächste Seite) zeigt den Anteil der 11- bis 15-jährigen Jugendlichen, die ihr Körpergewicht (zu viel oder zu wenig Gewicht) negativ wahrnehmen. Die Pubertät ist eine Schlüsselphase für die Entstehung eines positiven Körperbilds. Aber der Samen wird viel früher gesät, denn schon sechsjährige Kinder beschäftigen sich heute mit ihrem Aussehen.
Die Körpermanager
Der eigene Körper gilt als Visitenkarte, die gestaltet und verän- dert werden kann. Menschen würden nicht nur ihr Leben ma- nagen, sondern auch ihren Körper, schreibt Waltraud Posch im Buch «Projekt Körper». Aber war das nicht schon immer und überall so? Kleopatra hat in Eselsmilch gebadet, die Frauen des Bergvolks Padaung verlängern ihren Hals mit Spiralen, und die Tahitianer setzen auf schwarze Tattoos.
Was heute anders ist
Jugendliche sind online zuhause. Anders als das Kinderzimmer ist das Internet aber kein Rückzugsort. Im Gegenteil: Jede Sekunde
Schulblatt Thurgau 1 • Februar 2015 RUND UM DIE SCHULE 37


































































































   39   40   41   42   43